Unter dem Titel “Ihre Farbe hat uns noch gefehlt” wurde am Freitag, den 25. Januar 2019 Frau Rektorin Dagmar Feuerstein feierlich in ihr Amt eingesetzt. Schon am Eingang wurde man von fröhlichen Drittklässlern begrüßt und auf Wunsch zur Mensa begleitet.

Der Schulchor begrüßte herzlich und sang davon, dass bunte Menschen ein Glück für die Erde sind. Aufgeführt wurde ein extra für diesen Anlass zusammen gestelltes Arrangement der Chorleiterin Ellen Fischer. Einige Kinder sangen oder flöteten schöne solistische Einlagen. Unter der einfühlsamen Begleitung der Gitarre von Frau Katharina Jäger, trommelten die Kinder rhythmisch und schauspielerisch sicher und trugen die ersten vier Bausteine für ein flexibles Kunstwerk bei, welches das Kollegium später vervollständigte: Gemeinschaft, Lernen, Bewegung und Energie.

Die Leitende Schulamtsdirektorin Frau Sabine Hagenmüller-Gehring freute sich mit der Schulgemeinschaft, eine hochkompetente, spritzige Rektorin in ihr Amt einzusetzen, die spürbare Aufbruchstimmung mit einem Strahlen im Gesicht verbreite. Sie treffe in der Anne-Frank-Schule auf eine engagierte Schulgemeinschaft und ein interessantes Schulprofil. Scheinbar habe ihre Farbe der Schule wirklich noch gefehlt.

Frau Konrektorin Gudrun Kägi, die gekonnt durchs Programm führte, kündigte Frau Oberbürgermeisterin Gabriele Zull an, die sich zunächst namentlich bei den Kindern am Empfang bedankte und den Vorsitzenden des Elternkollegs Fellbach, Herrn Karl-Heinz Paulsen, zitierte: “Was hat Fellbach für tolle Schulleiter!” An ihre jüngst zurück liegenden Erlebnisse mit der Farbe pink ließ sie das Publikum teilhaben. Sie betonte abermals, dass Fellbach hinter seinen Schulen stehe und ließ die Geschichte der Anne-Frank-Schule und ihrer Schulleiter Revue passieren. Besondere Erwähnung fand hier der ebenfalls anwesende erste Rektor Herr Joachim Fritz, der 2016 nach mehr als 35 Jahren an der Schule in den Ruhestand verabschiedet wurde. Frau Susanne Schmidt, damals noch Möbius, die die Anne-Frank-Schule im Anschluss an diese Ära für ein halbes Jahr bis zur Geburt ihres Sohnes führte, wurde ebenfalls herzlich unter den Anwesenden begrüßt. So sei Frau Dagmar Feuerstein in der immerhin 38jährigen Geschichte der Schule die dritte Rektorin.

Herr Martin Hinderer, Dekan des evangelischen Schuldekanats Waiblingen, sprach über den Konstruktivismus in der Kunst und der Pädagogik. Frau Feuerstein habe ihm gegenüber geäußert, dass ihre Lieblingsfarbe das ganze Farbspektrum sei. Er wünschte ihr dass ihrer Arbeit Bedeutung innewohnen möge, damit ihre Persönlichkeit zum Tragen komme und zitierte abschließend den Philosophen Johann Amos Comenius: “Schulen sind Werkstätten, sofern sie bewirken, dass Menschen zu wahren Menschen werden lassen.”

Eine stellvertretende Auswahl des Teams der Anne-Frank-Schule überreichte anschließend gute Wünsche und füllte einen schönen Holzkasten mit weiteren farbigen Bausteinen, wie “Balance”, “Segen” und “Unterstützung”. Jede Fachschaft überbrachte gute Gedanken und das flexible Kunstwerk aus farbigen Steinen wuchs mit jedem Beitrag. Es soll einen Platz im Büro der frisch ernannten Rektorin finden.

Der geschäftsführende Schulleiter der Fellbacher Schulen Herr David Coronel brachte auf persönlichen Wunsch einen Witz mit, der auf unterhaltsame Weise nachdenklich stimmte über die Macht der Gewohnheit und die Chancen der Veränderung und des Aufbruches. Er wünschte seiner neuen Kollegin im Team der Fellbacher Schulleiter, dass sie sich die Eigenschaft zum Querdenken nicht nehmen lassen solle.

Herr Karl-Heinz Paulsen, der Vorsitzende des Fellbacher Elternkollegs, der mit seinem langjährigem Amtsvorgänger, Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzenden Herrn Adolf Ries anwesend war, wünschte sich, dass man an der Anne-Frank-Schule die gelebte Pädagogik zum Wohle der Kinder fortsetzen und noch lange miteinander statt übereinander reden möge.  Er schloss mit einem gewichtigen Zitat der Schriftstellerin Astrid Lindgren, die in ihrer legendären Rede “Niemals Gewalt” zur Verleihung des deutschen Friedenspreis des deutschen Buchhandels 1978 sagte: “Ob ein Kind zu einem warmherzigen, offenen und vertrauensvollen Menschen mit Sinn für das Gemeinwohl heranwächst oder aber zu einem gefühlskalten, destruktiven, egoistischen Menschen, das entscheiden die, denen das Kind in dieser Welt anvertraut ist, je nachdem, ob sie ihm zeigen was Liebe ist, oder aber dies nicht tun.”

Nach einem feierlichen Musikvortrag durch Annette Ebert und Stefan Lang, die Johann Sebastian Bachs Air gewählt hatten, und es anschließend in einer modernen Jazzversion variierten, bedankten sich abschließend die Elternbeiratsvorsitzenden Frau Katja Greier und ihre Stellvertreterin Frau Sonia Assenza bei der kommissarischen Schulleiterin der vergangenen eineinhalb Jahre bei Frau Gudrun Kägi und ihrer Kollegin Frau Annette Ebert für das reibungslose Weiterführen der Schulleitungsgeschäfte in der Übergangszeit seit Februar 2017. Die Vorsitzenden freuen sich mit ihrem Team des Elternbeirates auf die Zusammenarbeit, die in den ersten Monaten bereits unkompliziert und offen begonnen habe. Zum Dank und als Wunsch für die Zukunft überreichten Sie ein selbst gestaltetes Kunstwerk “Hand in Hand”.

Der Chor des gesamten Teams der AFS unter der Leitung von Herrn Stefan Lang hatte ein Medley aus verschiedenen Liedern einstudiert. Das Arrangement des Leiters und die dem Anlass angepassten Texte wurden musikalisch gekonnt von Frau Bettina Bürkle an der Gitarre unterstützt. “Frau Feuerstein ist da – Das ist gut!” riefen sich zwei Gruppen zu Camila Cabellos Havanna zu. Des Weiteren fragte man sich nach Max Giesinger “Wie ha’m Sie uns gefunden? Eine von 80 Millionen”.  Marianne Rosenberg stellte sicher “Sie gehör’n hierher, das zu sehen fällt nicht schwer” während Nenas Leuchtturm garantierte “Wir sind ein Team und das ist gut! Und Sie sind der Kapitän”. Nachdem Ich & Ich betonte “So soll es sein, so kann es bleiben” und “Alles passt perfekt zusammen” dankte man mit Udo Jürgens “Vielen Dank, dass Sie da sind” und versprach “Wir geben immer alles und genau so soll’s sein.”

Eine sichtlich gerührte Rektorin hatte es im Beisein ihrer ganzen Familie anschließend schwer, die Fassung zu bewahren und dankte allen Vorrednern und Akteuren des Programms herzlich. Sie stellte als zentrales Thema der Zukunft die Medienbildung in den Mittelpunkt und versprach, sich nicht nur in dieser Richtung engagieren zu wollen. Sie appellierte an die Gemeinschaft und schloss mit dem Zitat der Künstlerin Yoko Ono “Ein Traum, den man alleine träumt, ist nur ein Traum. Ein Traum, den man zusammen träumt wird Wirklichkeit.” Anschließend lud sie zum Stehempfang ein, den die Schülerfirma der Wichernschule gekonnt kulinarisch ausgerichtet hatte. So blieb man noch lange beieinander stehen und konnte bei schönen Gesprächen von dem gelungenen Abend und einer farbigen Zukunft träumen.